Eine feurige Angelegenheit

Im Rahmenprogramm des 24h-Rennens von Zolder waren in diesem Jahr gleich 5 MCK´ler am Start. Die gewohnten Protagonisten Hans Gerd Brauneiser sowie Marc und Christoph Roessle traten mit ihren von der Rheinlandgarage vorbereiteten Ford Escort RS2000 Rennern an, und wurden an diesem Wochenende von den beiden A110er Alpines, pilotiert von Andreas Fricke und Peter Kaufmann unterstützt.

Eine schöne, bunte Mischung, die spannendes Racing bei nahezu tropischen Temperaturen versprach. Doch gerade diese hohen Temperaturen hatten es teilweise in sich und machten gleichermaßen Mensch und Maschine zu schaffen, sodass mehrere Teilnehmer bereits nach den Trainingsläufen die Segel streichen mussten.

So wäre das Wochenende beinahe auch für Peter vorzeitig beendet gewesen, und zwar auf äußert dramatische und spektakuläre Weise: Nachdem im freien Training bei den fünf Motorclubbern noch alles in Ordnung war, rollte Peters blaue Alpine im Qualifying urplötzlich mit komplett brennender Heckpartie in Richtung Boxengasse. Diese erreichte er jedoch nicht mehr und blieb am Eingang stehen. Sofort waren mehrere Streckenposten zur Stelle und löschten die teilweise meterhohen Flammen zum Glück relativ zeitnah. Peter konnte der brennenden Berlinette zum Glück unverletzt entsteigen.
Unterdessen wurde das Qualifying unbeeindruckt fortgesetzt. Die restlich verbliebenen MCK-Piloten konnten dabei groß auftrumpfen. So belegten Andreas und Hans Gerd, die beide in der FIA Klasse bis 2 Liter Hubraum genannt hatten, die Plätze 1 und 3.
Noch besser machte es das Vater/Sohn Duo Christoph und Marc Roessle, mit den Positionen 1 (Marc) und 2 (Christoph) in der nationalen 2 Liter Historic Klasse.

Am Ende war es eine Undichtigkeit im Kraftstoffsystem, die das flammende Inferno bei Peter ausgelöst hatte. Aufgrund eines großzügig gestalteten Zeitplans war jedoch auch für ihn noch nicht alles verloren. So wurde die vom Löschschaum befreite Alpine aufgeladen und kurzerhand zur Reparatur nach Köln gebracht. Dort tauschte man sämtliche verkohlten Teile wie Kraftstoff- und Zündleitungen sowie mehrere Kabel. Am Ende stand die Alpine am Freitag Abend repariert wieder im Fahrerlager, sodass alle 5 MCKler am Samstag an den Start gehen konnten.

Inzwischen waren die Temperaturen noch weiter gestiegen, eine wahre Hitzeschlacht stand bevor. Direkt am Start zog Marc mit seinem „Spezial“ Escort, gefolgt von Vater Christoph im MK1 RS2000, davon und fuhr einen ungefährdeten Start/Ziel Sieg in seiner Klasse ein.
Es folgten Christoph, der seinen Platz souverän halten konnte und Peter mit seiner Alpine, der sich aus der letzten Startreihe gut nach vorne kämpfen konnte, auf den Postionen 2 und 3. Respekt.
Doch auch in der Fia Klasse ging es heiß her. Andreas konnte seine Trainingsposition halten und den Sieg einfahren. Hans Gerd überrumpelte mit einem Blitzstart seinen Mitbewerber auf Porsche 911 und übernahm damit den 2. Platz in der Klasse. Diesen konnte auch er über die Distanz behaupten obwohl es zum Schluß noch einmal knapp wurde. Letztendlich wurde es dann tatsächlich P1 und 2 für unsere beiden MCK-Vorständler.

Das hatte doch schon mal prima funktioniert und machte Lust auf mehr im 2. Lauf. Und es kam mehr, auch an Umgebungs- und Streckentemperatur. So war die Hitze beim Start um 13 Uhr teilweise mit der beim traditionellen Norisring-Rennen zu vergleichen. Auch deshalb überlebten wahrscheinlich gleich drei Mitbewerber-Fahrzeuge die Aufwärmrunde nicht.
Unsere fünf tapferen MCK-Gladiatoren ließ das aber absolut kalt. So waren es in der FIA Klasse erneut Andreas und Hans Gerd, die die Plätze 1 und 2 belegten.
Bei den nationalen Historics lief es ähnlich gut, nur diesmal war noch deutlich mehr Feuer drin als im 1. Lauf. So kämpften Christoph und Peter rundenlang beinhart um die 2. Position. Teilweise passte kein mehr Blatt zwischen die blaue Alpine und den weiß/roten MK1 Escort. Schließlich wurde das Duell durch eine rote Flagge in Runde 14 zu Gunsten von Peter entschieden, die aufgrund von mehreren gestrandeten Fahrzeugen rund um die Strecke geschwenkt wurde und das Rennen damit vorzeitig beendete. Kurz zuvor war er an Christoph vorbei gegangen, der urplötzlich mit einem stotterndem Motor zu kämpfen hatte und deshalb etwas abreißen lassen musste. Somit wurde es für ihn dann P3 im 2. Rennen. Dieses wurde erneut von Marc gewonnen, da er sich direkt am Start von den beiden Streithähnen absetzen konnte.

Alle Achtung. Was für ein Ergebnis. Beide 2 Liter Historic Klassen (FIA und National) wurden vom MCK quasi dominiert.

In der Endaddition beider Läufe bedeutete das P1 für Andreas auf Alpine A110 und P2 für Hans Gerd auf seinem Gruppe 1B „Sinziger“ Escort RS2000 bei den 2 Liter FIA Fahrzeugen.
Bei den Nationalen Historics belegte Marc im Spezial MK2 souverän den ersten Platz, gefolgt von Vater Christoph. Er hatte im ersten Lauf genügend Vorsprung herausgefahren und wurde somit letztendlich auf P2 gewertet, gefolgt von Peter, der sich mit seiner 110er Alpine den dritten Rang sichern konnte.

Alle fünf MCKler auf dem Podest. Das hatte es lange nicht mehr gegeben.
Hut ab, Männer. Saubere Leistung.

Als Nächstes geht es wieder nach Francorchamps. Dort werden am 1. Oktoberwochenende die berühmten Spa 6 Hours ausgetragen, bei denen auch der Belcar Historic Cup mit den Läufen 9 und 10 am Start sein wird.

Wir freuen uns jetzt schon auf mehr….