Bei brütender Hitze fanden am vergangenen Wochenende die renommierten Spa Summer Classic statt. Mit strahlendem Sonnenschein und teilweise bis zu 35 Grad Aussentemperatur sollte diese Veranstaltung eine Herausforderung für Mensch und Maschine werden.
Ein wahrer Saisonhöhepunkt, sowohl für den Belcar Historic Cup, der sein drittes und viertes Saisonrennen dort austrug, als auch für uns, den MCK. Gleich sechs unerschrockene Clubmitglieder stellten sich der Herausforderung Ardennen-Achterbahn.
Bei den Historics gingen Hans Gerd Brauneiser (Ford Escort RS2000 MK2), Christoph Roessle (Ford Escort RS2000 MK1), Andreas Fricke (Renault Alpine A110) und Peter Kaufmann (ebenfalls Renault Alpine A110) an den Start. Komplettiert wurde die MCK-Truppe durch unsere beiden Youngtimer Piloten Christoph Hötte (Peugeot 106 S16) und Christian Eiden (BMW 318 IS).
Somit waren in drei verschiedenen Klassen ( Fia Hist. bis 1600ccm, nat. Hist. bis 2000ccm und Youngtimer-Nineties bis 1800ccm) jeweils zwei MCK-Vertreter dabei. Bei 61 Teilnehmern waren also ca. 10% der Starter MCK-Mitglieder. Kein schlechter Schnitt.
Doch nun zum Geschehen auf der Strecke. Mit den oben genannten Witterungsverhältnissen hatten wirklich alle zu kämpfen. Bereits im freien Training am Donnerstag hatte Christian Eiden einen Schaden an der Servopumpe zu verzeichnen. In Windeseile wurde für Ersatz gesorgt. Durch vollen Schraubereinsatz war der BMW rechtzeitig zum Zeittraining am Freitag wieder startklar.
Unbeeindruckt davon sicherte sich Andreas mit seiner Alpine die Bestzeit in der 1600er Fia Klasse, gefolgt von der zweiten Alpine mit Peter am Volant. Bei den nationalen Historics sollte der Polesitter ebenfalls ein MCKler sein, Hans Gerd stellte den Escort MK2 dort auf die 1, Christoph Roessle sicherte sich P5 in der Klasse.
Bei den Nineties bis 1800ccm entwickelte sich bereits im Training ein beinhartes Duell um den Platz an der Sonne. Eine Minute vor Schluss lag noch Christian Eiden mit seinem wieder genesenen BMW auf P1 in der Klasse. Mit Fallen der Zielflagge verdrängte ihn dann doch noch ein Mitbewerber auf Honda Civic mit gerade einmal drei Zehntelsekunden auf den zweiten Platz. Christoph Hötte folgte auf der 3.
Es war also angerichtet für die beiden 30minütigen Rennläufe am Samstag bzw. Sonntag. Dort begann dann eine regelrechte Material- und Hitze-Schlacht, die aber auch einige Opfer auf der MCK-Seite forderte. Als ersten erwischte es leider Hans Gerd Brauneiser. In der dritten Rennrunde verklemmte sich urplötzlich der Gaszug bei voll geöffneten Drosselklappen in der Anfahrt auf die berüchtigte Double Gauche Linkskurve. Geistesgegenwärtig versuchte er das strauchelnde Fahrzeug zu stabilisieren. Dies gelang ihm auch, allerdings leider nur unter Zuhilfenahme des Kupplungspedals. Bei dessen Betätigung verabschiedete sich dann das Ford 16V Aggregat mit teuren Geräuschen in die ewigen Jagdgründe, standen doch kurzzeitig ca. 12000 u/min. an. Feierabend. Somit konnte Christoph Roessle abstauben und sich den 2. Klassenrang sichern.
Bei den Fia-Historics lag Andreas Fricke lange weit in Front, bis auch bei ihm der Defektteufel zuschlug. Ein gebrochener „Pfennigsartikel“ im Bereich der Schaltung zwang ihn leider 2 Runden vor Schluß ebenfalls dazu, sein Fahrzeug abzustellen. Mit einer ebenfalls etwas weidwunden Alpine A110 schleppte sich Peter Kaufmann um den Kurs, konnte sich dann aber doch noch den Klassensieg sichern. Bei ihm hatten der 1. und 2. Gang den Dienst quittiert.
Auch bei den Nineties gab es kurz vor Schluss noch einen richtigen Aufreger. Nachdem Christian Eiden und Christoph Hötte auf einem sicheren 2. und 3. Platz in ihrer Klasse unterwegs waren, meinte es in der letzten Runde ein klassenfremder BMW Pilot Eingangs der Bus-Stop Schikane etwas zu gut und drehte bei einem missglückten Überholversuch Christian herum, der dadurch den 2. Platz an Christoph abgeben musste. Christian rettete sich, mit leichter Kaltverformung, trotz allem noch als 3. über die Ziellinie. Die mäßige Begeisterung war ihm nach dem Rennen anzusehen.
Etwas dezimiert ging es dann Sonntag in den zweiten Lauf. Nach Hans Gerd musste leider auch Peter Kaufmann auf den Start verzichten, das Getriebe an seiner Alpine konnte nicht wieder instand gesetzt werden. Zumindest Andreas Alpine war wieder einsatzbereit. Somit waren noch vier MCK Eisen im Feuer für das zweite Rennen.
Hier lag das Hauptaugenmerk auf der 1800er Nineties Klasse. In einem epischen Duell kämpften Christian Eiden und Christoph Hötte zuerst den strauchelnden, bis dato führenden Honda Civic nieder und später dann beinhart aber fair um den Sieg in der Klasse. Teilweise wechselten die Positionen mehrmals pro Runde. Am Ende entschied Christoph das Duell für sich, bedingt durch auftretende Reifenprobleme bei Christian, dessen schwerer BMW die schwarzen Gummis stärken rangenommen hatte als der leichte Peugeot.
Bei den Historics konnte sich Andreas wieder nach vorne arbeiten und gewann die 1600er Klasse. Christoph Roessle kämpfte verzweifelt mit einem klassenfremden Porsche, der ihm sichtlich im Weg stand, jedoch auf den Geraden immer wieder wegzog. Schließlich schlüpfte er vorbei und es reichte bei ihm zu Platz 3 in der 2-Liter Klasse.
Da für die Gesamtwertung beide Läufe addiert wurden, ergab sich folgendes Ergebnis:
Klasse Fia Hist. 1600ccm:
1.Platz Andreas Fricke
3.Platz Peter Kaufmann
Klasse Nat. Hist. 2000ccm:
2.Platz Christoph Roessle
Klasse Nineties 1800ccm:
1.Platz Christoph Hötte
2.Platz Christian Eiden
Somit ein erfolgreiches Wochenende für den MCK, bei dem aber leider auch zwei Clubkameraden ordentlich Federn lassen mussten. In 5 Wochen geht es weiter im Belcar Historic & Youngtimer Cup, dann im Rahmenprogramm des 24h-Rennens von Zolder.